#22 - Einfach rumstehen

2024-01-02

Ich hoffe, du hattest ein gutes Jahresende und konntest die Tage so verbringen, wie es dir Freude bereitet. Für mich ist Weihnachten nur ein bisschen wichtig aber ich mag den Jahreswechsel sehr. Ich habe Silvester mal wieder in Hamburg verbracht, es regnet natürlich (seit einem Monat, hab ich mir sagen lassen) und ich fühle mich sehr heimisch. Und wünsche dir von hier aus, mit Blick auf den Hafen, ein gutes neues Jahr!

Ich übe zur Zeit vermehrt das Gehen. Ich gehe auch einfach mehr aber tatsächlich, ich übe es auch. Meine beiden Fussgelenke mögen oft gar nicht so viel umherlaufen. Oftmals muss ich sie am Abend daran erinnern, dass unterwegs zu sein eigentlich etwas schönes ist. Oder ich bereite sie am Morgen darauf vor, dass der Tag einiges an Weg für uns bringen wird. Und manchmal überzeugen sie mich auch, dass es genug für heute ist und ich sehe das mehr oder weniger willig ein. Sie, ich, wir, hast du bemerkt?

Mehr durch Zufall (das stimmt nicht ganz) habe ich letztens in einem solchen Moment angefangen, mich auf der Stelle hin und her zu bewegen. Mein Gewicht nach links und rechts verlagert und mich dabei gefragt: Wie ist es denn jetzt, hier an diesem Ort? Ohne die Idee, den Wunsch, parat zu werden um demnächst wieder irgendwohin zu gehen? Sehr schnell haben die Füsse aufgehört, weh zu tun.

Warum stehst du? Was machst du vorher oder nachher? Ist das wichtig? Stehst du auf oder mit deinen Füssen? Was machst du mit den Händen? Wohin schaust du? Stehst du gerne auf oder setzt du dich lieber hin? Ist Stehen Stillstand? Ein Balanceakt?

Wir fangen einfach bei den Füssen an. Bestimmt auch im Stehen (ein grosser Augenblick, wenn du magst, kannst du eine Feldenkrais Lektion im Stehen erleben!) aber nicht nur. Und wie immer, es geht um die Verbindungen – von den Füssen zum Becken, zum Brustkorb, zur Hand und dahin, wo du willst.

Einfach ein bisschen rumstehen 🙃

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