#24 - Rückwärts

2024-03-16

Ich rudere ja gerne. Im Club Gym, nicht im Club Zürisee. Auf dem See, das wäre zwar sicher schön aber nicht so meins. Mich rückwärts vorwärts zu bewegen, finde ich irgendwie seltsam und vor allem von der Orientierung her sehr unpraktisch. Eigentlich bin ich auch mehr der Paddler. Oder war es zumindest in meiner Kindheit. Allerdings habe ich auch kein Kajak, falls ich je ein Seegrundstück bewohnen werde, wird sich das ändern. Aber im Gym spielt das zum Glück keine Rolle, da stehe ich still und muss mich nicht darum kümmern, was hinter mir ist.

Aber das hinter mir ist ja trotzdem da. Für die Leute, die zu mir in die Praxis kommen, ist es oft etwas Schweres. Was sie manchmal loswerden oder zumindest leichter werden lassen möchten. Das kenne ich auch von mir selber. Und oft, meist recht überraschend, stellt sich heraus, dass manches davon auch etwas zum Anlehnen sein kann. Etwas, was nach vorne schiebt, statt nach hinten zu ziehen. Oder etwas taucht wie aus dem Nichts wieder auf, etwas was man mal konnte oder hatte.

Mir ist das gerade passiert. Ich ziehe demnächst um. Zurück in eine Wohnung und zu ein paar Menschen, mit denen habe ich vor 11 Jahren schon einmal zusammengewohnt. Nach einer recht langen und einer eher kurzen Station dazwischen kehre ich jetzt wieder zurück. Und freue mich sehr darauf.

Wenn du den Kopf nach links drehst, ist hinten dann bei deinem Hinterkopf? Oder hinter dem Rücken? Ist rückwärts das Gegenteil von vorwärts? Was spürst du dort, wo du nicht hinschauen kannst? Möchtest du dich gerne anlehnen? Oder geschoben werden? Wenn sich an deinem Rücken etwas verändert, was macht das mit deinem Vorne?

Rückwärts, da geht es hin. Vom 18.03. bis 22.04. (Am 01.04. ist kein Kurs).

Im Gym auf der Stelle zu rudern ist schon ein bisschen langweilig. Aber meine Rückseite zu spüren, die mich stützt und vorwärts (rückwärts?) bewegt, ist sehr schön. Und das, was hinter mir ist, gleitet durch mich durch. Ich kann es in aller Ruhe betrachten.

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